27 Jan

Die Impfgegner-Mutter

In Elternschaften prallen, wie überall, die kontroversen Ansichten zur Corona-Impfung aufeinander. Wie kann eine pädagogische Einrichtung mit dieser diskursiven Herausforderung umgehen?

Diese Frage stellte sich bei einem Mittagessen während einer Fortbildung ­- der Gelegenheit, sich informell auszutauschen. Etwa 20 Schulleitungs-Mitglieder arbeiteten zur effektiven Gestaltung der Kooperation von Regel- und Förderlehrkräften an Inklusionsschulen, moderiert von einem Team, zu dem auch eine Beraterin aus unserer Gruppe gehörte:

„Einige Eltern sind absolut verbohrt. Ich habe eine Impfgegner-Mutter, die mischt mit ihrem ständigen Agitieren den ganzen Betrieb auf. Selbst vernünftige Eltern werden da hysterisch,“ beklagt sich eine Schulleiterin in der Tischrunde.

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20 Jan

Jetzt ist’s raus…


….unser Buch über Pädagogischen Populismus

… unsere Auseinandersetzung mit pauschaler Schulkritik am Beispiel von R. D. Precht (Philosoph), M. Winterhoff (Kinder- und Jugendpsychiater), G. Hüther (Hirnforscher) und M. Hüter (Kindheitsforscher). Als Pädagogischen Populismus bezeichnen wir medial gehypte reißerische Kritik, die glaubt den Bereich erzieherischen Handelns aus anderen Professionen beurteilen zu können. Dass es hier die Institution Schule und die dort Tätigen besonders häufig trifft, hat eine eigene Geschichte der öffentlichen Wahrnehmung – aber auch, wie wir darlegen, Ursachen in der pädagogischen Tradition selbst.

Das Beispiel Winterhoff hat eindrucksvoll gezeigt, dass fundamentale Schulkritik aus anderen Professionen ungeheuer populär aufgenommen wird, wenn sie radikal und einfach genug ist – und wohl eben auch ein gesellschaftliches Bedürfnis bedient.

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14 Jan

Schule bei Inzidenz über 1000

Viel Glück und Geschick wünschen wir allen Schulen – und besonders denen in herausfordernder Lage!

„Wir wollen die Schulen aus sozialen Gründen offenlassen!“, verkünden die Politiker als Lehre aus den Erfahrungen der Lockdowns der letzten zwei Jahre. Bringt es das? Der Tagesbefehl müsste doch lauten: „Schulen, lasst die sozialen Kontakte der Lerngruppen nicht zerreißen!“ Wer glaubt, das geht nur in Präsenz, der hat die Möglichkeiten und Veränderungen der letzten Jahre nicht mitbekommen!

Unsere Beratungsperson traf sich in diesen Tagen mit der – anzahlmäßig coronabedingt gerupften –Schulentwicklungsgruppe einer in Gesamtschulform arbeitenden Schule mit einem Umfeld, in dem die Inzidenz über 1000 liegt. Megathema ist die Zahl der Krankmeldungen, Corona-Infekte und Quarantänefälle in den Klassen und Lehrerteams. An einen stabilen Unterrichtsbetrieb ist unter diesen Umständen nicht zu denken. Hier herrscht gefühlt eine Art Endzeitstimmung, fast wie in einer Truppe unter Granatenbeschuss. Lernende und Lehrende huschen, mit Maske und auf Distanz bedacht, durch die Gänge und verkrümeln sich in den Klassenräumen.

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05 Jan

Nachrichtendschungel braucht Nachrichtenkompetenz

Bali

Komplexe Gedanken zu einer komplexen Fähigkeit: Nachrichtenkompetenz!
„Wir brauchen, schon in der Schule, die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz. Wir sind Staatsbürger einer redaktionellen Gesellschaft, die sich kompetent durch einen Dschungel von Informationen und Desinformationen manövrieren müssen.“ So spricht Claus Kleber, scheidender Moderator des „heute-journal“, im Interview mit der ZEIT vom Jahreswechsel . Artikel: – Ideologie vergiftet den Journalismus.

Das Schuljahr beginnt nicht im Januar, sondern im Sommer. Doch der Jahreswechsel ist der Moment guter Vorsätze. Claus Kleber, der scheidende „heute-journal“-Moderator, will mehr in Schulen gehen, um zur Entwicklung von Nachrichtenkompetenz beizutragen. Das Ziel teilen wir vom IfpB voll und ganz, doch sind wir – ehrlich gesagt – immer ein bisschen skeptisch, wenn Berühmtheiten von außen in Schulen kommen und da Gutes tun wollen. Nicht immer wird da gut gedacht auch zu gut gelungen.

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