23 Jul

Mysterien in Ministerien

Manchmal hört man in der Beratungsarbeit Geschichten, die man lieber nicht gehört hätte. Wir wollen Ihnen einmal diesen Vorfall -ist leider wirklich nicht erfunden – schildern und hoffen, dass hier und dort eine gewisse Nachdenklichkeit entsteht:

Schulleitungen denken in der Regel proaktiv und planen, vor allem im Personalbereich, vorausschauend. Das ist im Sinne konstruktiven pädagogischen Handels aus unserer Sicht absolut unterstützenswert. Wir hören aber diesen Fall: In einer weiterführenden Schule ist klar, dass am Ende des Schuljahres sowohl Schulleiter als auch Stellvertreterin in den Ruhestand gehen werden. Für jeden, der Schule und ihr hochkomplexes Geschehen auch nur in Ansätzen kennt, ist klar, dass dies für Schule ein denkbar ungünstiges Szenario darstellt.

Wir schreiben das Jahr 2022. Gerade hören wir, dass durch Digitalisierung alles Mögliche besser, sogar im Verwaltungsbereich der Kultusbürokratie schneller und schlanker wird. Wir hören auch, dass Schulleiter*innen sehr gesucht werden und es wird laut über flexible Renteneintrittslösungen nachgedacht.

Es meldet sich ein irritierter Schulleiter, der von Seiten der Schuladministration Kontinuität und Verlässlichkeit erwartet hat, nun aber bitter enttäuscht ist.

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11 Jun

Haben Schulleitungen Beratungsbedarf?

Wir denken: Ja, und zwar gerade jetzt vor den Ferien, um sich langfristiger Entwicklungslinien zu versichern.

Der Teil unserer Beratungstätigkeit, bei dem wir Schulen bei der Selbstentwicklung begleiten, ist ein Saisongeschäft. Zu bestimmten Zeiten des Schuljahres ist die Nachfrage hoch. Zu anderen Zeiten passiert fast nichts. So wie im Moment.

Die Periodik spiegelt sich auch im Aufkommen der Blogbeiträge wider. In den Zeiten, an denen wir mit Schulen gemeinsam Entwicklungsvorhaben aushecken oder evaluieren, stoßen wir auf viele neue, uns beeindruckende oder begeisternde Ideen, was und wie Schulen vorgehen könnten. Wenn wir mit den Kollegien arbeiten, erfahren wir viel über die Schwierigkeiten bei der Transformation des jeweiligen Systems. All diese, oft aus Details herrührenden Erkenntnisse sind es wert, in einen Blogbeitrag gegossen zu werden. „Pädagogik der Gegenwart“ eben.

Jetzt herrscht an den Schulen Ruhe im Sektor der Selbstentwicklung. Am Ende des Schuljahres stehen zentrale Prüfungen wie Abitur und ZAPs an. In den Fächern mit Klassenarbeiten ist Korrektur-Hochkonjunktur. Schulen mit einer schülerzentrierten Rückmeldekultur erarbeiten Lernentwicklungsberichte. Der Endspurt des Schuljahres folgt einer spezifischen Dynamik – Jahr für Jahr ziemlich gleich. Und die dann folgende „große Pause“ verstellt den Lehrkräften den Blick darauf, dass es – für das Kollegium als Ganzes – nach den Ferien weitergeht.

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27 Jan

Die Impfgegner-Mutter

In Elternschaften prallen, wie überall, die kontroversen Ansichten zur Corona-Impfung aufeinander. Wie kann eine pädagogische Einrichtung mit dieser diskursiven Herausforderung umgehen?

Diese Frage stellte sich bei einem Mittagessen während einer Fortbildung ­- der Gelegenheit, sich informell auszutauschen. Etwa 20 Schulleitungs-Mitglieder arbeiteten zur effektiven Gestaltung der Kooperation von Regel- und Förderlehrkräften an Inklusionsschulen, moderiert von einem Team, zu dem auch eine Beraterin aus unserer Gruppe gehörte:

„Einige Eltern sind absolut verbohrt. Ich habe eine Impfgegner-Mutter, die mischt mit ihrem ständigen Agitieren den ganzen Betrieb auf. Selbst vernünftige Eltern werden da hysterisch,“ beklagt sich eine Schulleiterin in der Tischrunde.

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