18 Mrz

Neue Kinder treffen auf bestehende Lerngruppen – eine Herausforderung zur pädagogischen Gestaltung!

Letzte Woche haben wir dafür geworben, Flüchtlingskinder aus dem Ukraine-Krieg nicht in Auffangklassen zu verschieben, sondern sofort in die bestehenden Lerngruppen zu integrieren. Leicht populistisch formuliert – danke für die Kritik! –  haben wir eine Welle angekündigt. In Wirklichkeit kommen natürlich Kinder – in manchen Schulen des Landes jeden Tag eins. Sie brauchen Kontakt und Anschluss zur Bewältigung ihrer Fluchterlebnisse.

Das löst starke Emotionen auch bei den Menschen aus, die hier leben, bei Lehrpersonen, Eltern, den übrigen Kindern. Wie agiert Schule, in der die Begegnungen stattfinden, mit Achtsamkeit? Wichtige Botschaft an die Lehrkräfte: Es gilt das Überwältigungsverbot! (s.u. und Link) Der Beutelsbacher Konsens fordert von der Schule, sich nicht an den Problemsichten der Erwachsenen, sondern an den Lernbedarfen der Kinder zu orientieren. Was brauchen diese, um miteinander sprechen, lernen, leben zu können? Die Handlungsfähigkeit der Lernenden zu stärken ist der Auftrag der Schule! Besonders in einer so schrecklichen Krisensituation, in der Menschen vor den Bedrohungen durch Krieg flüchten müssen.

Es bedarf also pädagogischer Reflexion sowie klares Agieren von Schulen bei der Ausgestaltung des Raums, in der sich die Menschen begegnen. Wir zeigen hier ein Beispiel einer Schule, die diesen Anspruch ernst nimmt und Konflikte vorausschauend kanalisiert. Sie hat ein Schreiben an die Eltern verfasst. Verschickt wird es jeweils in den Lerngruppen, in die Kinder aufgenommen wurden:

Liebe Eltern,

aktuell nimmt unsere Schule bereits Kinder aus der Ukraine auf, heute auch in Ihrer Lerngruppe.

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02 Feb

Kann die pädagogische Perspektive zu Erkenntnissen in der Politik beitragen?

Stärke zeigen?

Gerade ist unser Buch erschienen, in dem wir uns mit der Schädlichkeit des Pädagogischen Populismus auseinandersetzen. Wir argumentieren, dass Selbstreflexion unerlässlich für Professionalisierung ist. Populisten unterlaufen aber mit apodiktisch vereinfachenden Aussagen aus anderen Professionen diesen ständigen Prozess der Weiter-Professionalisierung (Zitat dazu aus dem Buch am Textende).

Darf sich jemand, der so argumentiert, als pädagogisch handelnde Person zu Fragen äußern, die ins Handlungsfeld der Politik gehören? Oder führen wir damit unsere Kritik an Populisten ad absurdum? Die Frage haben wir im Institut intensiv diskutiert. Falsch ist nicht, politische Probleme aus pädagogischem Blickwinkel zu reflektieren. Falsch wäre aber, naiv zu glaubten, damit Politikern das Handeln zu erleichtern oder ihnen gar Handlungsanweisungen geben zu können.

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