19 Jul

Pädagogischer Blick auf Spritpreis-Rabatt und 9-Euro-Ticket

Zugegeben: Methodisch nicht sauber, zwei Sachen gleichzeitig auszuprobieren,
führt aber manchmal zu überraschenden Erkenntnissen

Gerade ist Saure-Gurken-Zeit in der Schulpädagogik. Wir Beratenden des IfpB sind aber durchgehend aufmerksam. Pädagogik befasst sich mit den Elementen gelingender Entwicklung, also – laut BENNER – mit den Strategien von Personen, die so etwas anregen. Wie hierzulande Politik betrieben wird, ist ein prachtvolles Anschauungsfeld. Jede Politik hat immer auch etwas von Volkserziehung.

Unsere aktuelle Bundesregierung präsentiert sich in einer äußerst unüblichen Form als Koalition im parlamentarischen Raum. Alle sind gewohnt, dass sich eine Koalition als Bündnis von Gleichen darstellt. Die inneren Gegensätze, die verschiedene politische Parteien naturgegeben aufweisen, werden in den inneren Arbeitsprozess verlagert, sonst gilt die Koalition als schwach. Die Ampel zeigt sich erfrischend anders: Hier kultivieren Bündnispartner, insbesondere das Männer-Dreieck Scholz-Habeck-Lindner, ihre Individualität, gehen aber trotzdem wie Partner miteinander um. Das passt nicht ins übliche Schema und verunsichert viele, vor allem in Zeiten des Krieges!

Dieser aufregende Umgang mit Verschiedenheit prägt auch die politische Praxis: Die Ampel erlaubt sich, politische Maßnahmen zusammen zu bündeln, deren Gegensätzlichkeit selbst der letzte Depp nicht übersehen kann: Kaum zeichnet sich ab, dass die Feindseligkeiten in der Ukraine zu Verwerfungen der Energieversorgung führen, gibt es, als sozialpolitische Maßnahme getarnt, gleichzeitig für drei Monate einen Rabatt auf den Benzinpreis als auch einen Fast-Nulltarif für den ÖPNV. „Mehr Widerspruch ist kaum möglich“, denkt sich der/die Pädagogik-Treibende, „Wie werden wohl Erzieher und Zögling miteinander interagieren?“ Gerade ist Halbzeit des Versuchs.

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13 Apr

Eindrücklichstes Ferienerlebnis

Unser Berater philosophiert heute über das Osterferienende, über das besondere Ferienende durch Corona und ganz besondere Ferienenden durch besonders gedankenlose Lehrer*innen – das war dann natürlich so ziemlich früher…

Die Beratungstätigkeit des IfpB ebbt mit Ferienbeginn ab und steigt gegen Ende wieder an, Osterferienende. Die Testung aller Beteiligten wird zur Pflichtaufgabe von Schule. Das ist in erster Linie eine Herausforderung einer pädagogischen Gestaltung des Prozesses. Organisation sollte Pädagogik folgen – nicht umgekehrt. Tatsächlich erleben wir es, dass Schulleiter*innen zu solchen Fragen Beratung einholen. Allerdings nur als Ausnahme von der Regel.

Wie versetzt die Schule die Kinder in die Lage, Corona-Selbsttests wirksam durchzuführen? Viele Schulleitungen denken von der Organisation her, nicht aber vom Lernen und Können der Betroffenen. Es gibt aber auch Schulleitungen, die die Herausforderung als pädagogisches Problem auffassen. Pädagogisches Denken zeigt hier verblüffende Lösungen und öffnet ungeahnte Handlungsoptionen.

Aber davon soll hier nur am Rande die Rede sein. Auch unsere Beratungspersonen brauchen Ferien. Raus aus dem Alltag. Dinge erleben, die man im normalen Hamsterrad nicht erlebt. Und hinterher, wenn es weiter geht, die Gelegenheit, davon zu erzählen.

Ein Berater aus unserer Gruppe erinnert sich. Als Kind musste er einen Aufsatz schreiben: „Mein schönstes Ferienerlebnis.“

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