21 Dez.

Vermasselter Weihnachtsferienstart

Wir bedauern das Versagen der Bildungsminister*innen der Länder

Die letzten Tage vor den Weihnachtsferien, Halbzeit im Schuljahr, sind eine Investition in das soziale Leben der Schulen. Der Ferienstart im Dezember hat für das gemeinsame Leben dort stets eine besondere Bedeutung: Lerngruppen verabschieden sich voneinander, in Vorfreude auf das Fest und den Jahreswechsel, Rituale gemeinsamen Feierns werden geübt, Zuwendung und Gemeinschaftsgefühl finden Raum und Zeit. Können für die Bewältigung der künftigen Herausforderungen des Lebens erschöpft sich nämlich nicht nur im Sprechen fremder Sprachen oder dem rationalen Umgang mit den Erkenntnissen der Naturwissenschaften. Sie lernen hier Gesellschaft! Eingebunden sein in eine größere Gemeinschaft, jenseits von Familie und Freundesclique. Die schulische Lerngruppe, in die man zufällig hineingerät, wird durch Mitglied-Sein zur sozialen Herausforderung und bestenfalls ein Ort des Aufgehoben-Seins. Auch das ist Lernen fürs Leben.

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02 Nov.

Wertschätzen – ohne Anpacken!

Ni hao (gesprochen niha = du gut!? Die Hände aufs Herz und leicht vorbeugen) So begrüßen die Chinesen sich. Was wir unseren Schüler*innen bei Beginn von Lockdown Nr. 2 unbedingt beibringen müssen.

Heute sind wir sehr nachdenklich. Wir fragen uns: Haben wir da etwas versäumt? Wie können wir unseren Schüler*innen zeigen, dass Achtsamkeit jetzt anders geht? Dass wir den Zusammenhalt einer Gruppe jetzt nicht durch körperliche Nähe, sondern freundliche Worte und Gesten ausdrücken müssen? Hier der Fall:

Am Mittwoch verbreitete sich die Meldung vom neuen Lockdown als Folge des Explodierens der Corona-Infektionen. Am Donnerstag trafen sich Lehrkräfte einer Gesamtschule im Ruhrgebiet in ihrer Workshopgruppe zur Gestaltung der digitalen Inklusion (vgl. Blog vom 10.10.2020) an der Schule.

Eine Kollegin berichtete: „Wir haben die Maskenpflicht beibehalten, als das Ministerium sie vor ein paar Wochen im Unterricht aufgehoben hat. In der Schule sind die Kids auch wirklich brav und halten sich an die Regelungen, auch wenn es ihnen schwer fällt. Aber nach Unterrichtsschluss stehen die Oberstufen-Schüler wie eh und je auf dem Weg hinter dem Schulgelände und pflegen ihre Sozialkontakte ohne Distanz, über die Hälfte ohne Maske und Vorsicht. Sogar Schüler*innen, die mir gerade noch erklärt haben, sie wollten keinesfalls schuld sein, wenn sich ihre Oma ansteckt, stürzen sich mitten ins Getümmel. Was sollen wir da machen?“

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