03 Mrz

Mind the gap

Jetzt aufpassen, dass nichts verloren geht!

“Mind the gap between platform and train!“ Wer kennt sie nicht, die Automatenstimme der Londoner U-Bahn, inzwischen in vielen Sprachen kopiert, Weckruf für jeden, der sich um Inklusion bemüht? Daran denke ich unwillkürlich, wenn ich Schulen pädagogisch berate, die sehnsüchtig darauf warten, dass Schüler*innen wieder ins Schulhaus strömen. Wo wir beraten, klappt das digitale Lernen auf Distanz inzwischen ganz gut. Zunehmend überwinden die Lernenden im Homeschooling erst die technischen (zu Datenschutz und digitalem Lernen der aktuelle ZEIT-Artikel), dann die mentalen Barrieren und kommen mittels der digitalen Werkzeuge der Kommunikation in Kontakt – mit ihren Peers beim Lernen und mit ihren Lehrpersonen.

Nun erfahren unsere Schulen, dass Digitalität beim Gestalten von Lernen nicht nur Nachteile, sondern auch Vorteile hat.

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26 Feb

Homeschooling bei der Blumenfee

Unsere Beraterin geht heute Blumenkaufen (in Niedersachsen geht das wieder). Zur Grundschule gegenüber bringen wenige Eltern ihre Kinder, fahren schnell weiter, winken hektisch. Notbetreuung. Die Schulen machen das und zum Teil Wechselunterricht, hauptsächlich aber ist Homeschooling angesagt. Die Beraterin denkt an die Mutter, die vor vielen Jahren ihr Kind sozusagen „under cover“ an einer Ganztagsschule anmeldet. Sie fürchtete das Gerede der Nachbarn, will aber wieder berufstätig sein . Das ist ja wohl nicht mehr so. Aber: Was machen im Moment alle die berufstätigen Frauen und Männer, die ihr Kind den ganzen Tag zu Hause haben? Die Hauptlast tragen wieder die Frauen, hört die Beraterin einen Politiker reden und denkt etwas zynisch: Die sind gerade von den Nachhilfelehrerinnen der Nation zu Haupt-Lehrerinnen aufgestiegen. Und sind abhängig davon, wie die Schulen ihren Job machen. Ob sie die Kinder anleiten, sich gegenseitig zu helfen, ob die Schüler*innen Feedback von ihren Lehrpersonen bekommen, der soziale Zusammenhalt gepflegt wird.Ach, auf uns hört ja grad wieder keiner, denkt die Beraterin etwas resigniert und selbstironisch.

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27 Dez

Weihnachtsgeschenk: Seneca-Studie

Wir betrachten diese Studie und diesen Text von Klaus Zierer (Professor für Schulpädagogik an der Uni Augsburg) in der ZEIT (Nr. 54 vom 23. Dezember 2020) als ein Weihnachtsgeschenk an Schulen und Eltern. Nicht weil die Ergebnisse sensationell sind, sondern weil der Hinweis darauf, dass Schule immer auch Beziehungsarbeit ist, so gut zum Wiederanfang des Präsenzunterrichts passt.

Gerade wollen wir vom IfpB Mein Corona-Jahr schreiben, da flattert mit der Weihnachtausgabe der ZEIT ein echtes Geschenk für Pädagogen ins Haus.

Dort steht es nun noch einmal als Ergebnis einer Befragung und für alle zum Mitbuchstabieren: Schüler gehen gerne in die Schule, weil sie dort ihre Freunde treffen wollen. In den ersten Schuljahren ist die Lehrerin noch ganz wichtig, später wird es immer mehr die Peer-Group. Das ist dann auch oft die Bindung, die bleibt und die mit grundlegend ist für den Lernfortschritt – meistens jedenfalls.

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17 Jun

Pädagogische Todsünde

geradezu toxisch….

Den Schulberater Michael des IfpB erreicht heute folgende Mail einer Gemeinschaftsschule in Berlin: „Wir haben heute „dein“ Modell in der SL-Sitzung beschlossen :-)“

Michael freut sich und antwortet: „ …. mein Modell ist zu viel der Ehre. Ich trommele dafür, aber Grundlage sind die pädagogischen Überlegungen aus dem IfpB (die dieser Blog zeigt). 

Hauptanliegen ist es, die drei von der LEOPOLDINA benannten größten Herausforderungen des Lernens auf Distanz (Homeschooling) zu verbinden:

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17 Mai

Digital (noch) nicht erreichbar?!

Die Zeitung (Münstersche Zeitung, 16.5.2020) meldet ein Problem:

Berlin – In der Corona-Krise konnten viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland digital nicht erreicht werden. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des „Schul-Barometers“, die am Freitag vom Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie der Pädagogischen Hochschule Zug in der Schweiz veröffentlicht wurde. Nur etwas mehr als die Hälfte der befragten Schulmitarbeiter gaben an, quasi alle Schülerinnen und Schüler erreicht zu haben. 14 Prozent der Schul-Mitarbeiter gaben an, dass immerhin zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht über das Internet erreichbar gewesen seien. Zwölf Prozent meinten, dass 15 bis 20 Prozent digital nicht kontaktierbar waren. 14 Prozent erklärten, dass 25 bis 50 Prozent digital nicht angesprochen werden konnten. Bei acht Prozent der Befragten war die Erreichbarkeit besonders schlecht.

Was lernen wir daraus?

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