Digitales Lernwerkzeug – der vierte Pädagoge

Gelingende Schulentwicklung kommt von Innen! Wir, das Institut für pädagogische Beratung, sind fest davon überzeugt, dass Schulen durch ihre praktischen Erfahrungen selbst am besten wissen, wo ihre Bedürfnisse, Stärken und Herausforderungen liegen. Eine Herausforderung der Gegenwart und sicherlich auch der Zukunft ist der Umgang mit digitalen Medien in Bildungseinrichtungen. Durch die Digitalisierung entstehen sowohl für die Schüler*innen als auch für die Lehrer*innen neue Lernwerkzeuge. Diese ermöglichen neue Wege der Kommunikation, die eine weitere Chance zum gelingenden Lernen der Schüler*innen mit sich bringen. Besonders lernwirksam werden die neuen Werkzeuge, wenn deren Einführung und Nutzung vom Lernen der Schüler*innen, also aus der Perspektive der Pädagogik der Schule her gestaltet wird.

In diesem Sinne ermöglichen zeitgemäße Schulen ihren Schüler*innen selbstgesteuertes Lernen in individuellen und kooperativen Lernformen, in denen die neuen Lernwerkzeuge passend und bedürfnisgerecht angewendet werden können. Im Zentrum steht nicht das „Unterrichten durch Lehrpersonen“, sondern der eigentätige Aufbau von Kompetenzen durch die Lernenden. Durch die Nutzung der neuen Lernwerkzeuge „von innen heraus“, also durch die Schüler*innen, entstehen viele neue innovative Möglichkeiten, die die Gestaltung der Schule insgesamt betreffen.

Es handelt sich also nicht nur um „Medienkonzepte“, sondern um die Erschließung zusätzlicher Lernchancen durch digitale Arbeitsmittel. Diese neu gewonnenen Arbeitsmittel müssen zum individuellen Lernkonzept der Schule passen. Somit geht die Digitalisierung einer Schule nicht nur mit der Verbreitung digitaler Medien einher, sondern bedeutet vielmehr, dass sich jede Schule ihren „Digitalen Lernraum“ aufbaut, der den passend gestalteten Klassenraum stimmig erweitert: Wie sollen unsere Schülerinnen und Schüler mit den digitalen Werkzeugen in unserer Schule zukünftig lernen, so dass sie so erfolgreich wie möglich sind? – das ist die Herausforderung und zugleich die Chance – die Digitalisierung von Schule mit sich bringt.

Schulen benötigen spezifische Unterstützung bei solch neuartigen Prozessen der Selbstentwicklung durch digitale Lernwerkzeuge. Zudem ist ein Austausch mit gleichgesinnten Schulen wichtig, die ihre digitale Zukunftsentwicklung gemeinsam mit weiteren Schulen in Netzwerkform vorantreiben wollen. In Kooperation mit unserem Partner Forum Eltern/Schule – Austausch und Begegnung in Dortmund (www.weiterbildung-fuer-schulen.de) unterstützen wir Netzwerkbildung- und Netzwerkarbeit solcher Schulen.

Unser Anteil bei der Netzwerkarbeit ist die Sicherung der Erfahrungen, die die Schulen dabei sammeln, und die Einspeisung dieser in die pädagogische Debatte. Hierzu soll ein Fachtag zum Thema Digitale Schulentwicklung – der Digitalraum als vierter Pädagoge stattfinden. Zu diesem Fachtag möchten wir alle Interessierten ins Gespräch bringen, die unsere Grundidee der Digitalisierung interessiert und die diese als spannend empfinden.

Haben Sie Interesse, sich zu beteiligen? Entweder als Schule an einem Netzwerk zu partizipieren oder als Person, der innere Schulentwicklung am Herzen liegt, sich in die Gestaltung des Fachtags einzubringen? Unser Ziel ist es produktorientiert zu arbeiten, z.B. in Form der Erarbeitung eines Lastenheftes für ein reformpädagogisch ausgelegtes Digitales Lernsystem für Schulen.