08 Apr

Zweite Anregung zur Gestaltung der staatlichen Rahmung schulischer Bildung

Metareflektive Komponenten verankern

Vor Landtagswahlen wäre doch wohl der Zeitpunkt, über eine kluge Ausgestaltung der Strukturen des Bildungssystems vertieft nachzudenken. Wer kümmert sich auf allen Ebenen der Bildungslandschaft um das Zusammenwirken der Teile des Systems, wer behält den Überblick über Ziele und Ressourcen?

Unser Vorschlag wäre die Einrichtung einer metareflektiven Komponente auf allen Ebenen, beginnend auf der unterrichtlichen, über die einzelne Schule, das Netzwerk der Schulen einer Kommune…

Wir argumentieren mit HAETTIE: Kern gelingender Bildung ist, so unsere Auffassung, die Selbsttätigkeit der Mitglieder von Lerngruppen, die sich auf gemeinsame Ziele verständigen und sich beim Lernen entlang der Ziele orientieren. Ein auf Dauer angelegtes Lernsystem benötigt eine Komponente, die Zieltransparenz stiftet, Zielklärung ermöglicht, Zielreflexion betreibt und entsprechend Folgeziele definiert. HATTIE identifiziert das Vorhandensein einer solchen metareflektiven Komponente im Unterricht als unterrichtliches Element höchster Lernwirksamkeit. „10 % der Lernzeit, 10% des Lernmaterials, 10 % der Lernressourcen fließen in die Metareflexion des Lernens“ ist eine handliche Kennziffer für gelingendes Lernen in Schulen.

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05 Apr

Anregungen zur Gestaltung der staatlichen Rahmung schulischer Bildung

Unter diesem Titel veröffentlichen wir in den nächsten Tagen und Monaten immer mal Gedanken zum pädagogisch-systemischen Zusammenhang von Pädagogik und Politik

  1. Anregung: Ähnliche Strukturen im Kern und der Peripherie schaffen

Vor den Landtagswahlen schmieden die Parteien der Bundesländer schulpolitische Pläne, so auch in NRW. Wir als Institut lenken einmal unseren systemisch-pädagogischen Blick auf diese Frage:

Wie sollte die staatliche Rahmung von Schule so aufgestellt werden, dass dort Kinder und Jugendliche die Bildung erwerben, die sie für das eigene Leben und für unser Zusammenwirken in der Gesellschaft benötigten?

In unseren Bundesländern teilen sich Landespolitik und Kommunalpolitik die Verantwortung für den Betrieb der Schulen. Sie fassen in der Regel Bildungspolitik als Problem der Einrichtung, des Betriebs und der Beaufsichtigung von Schulen auf. Diese Funktionen werden oft als isoliert betreibbare Felder betrachtet. Pädagogisch gesehen greift aber diese Betrachtung zu kurz. Wir wünschen uns, dass sich staatliches und kommunales Handeln direkt auf die im unterrichtlichen Lernen der Schulen induzierte Bildung richten. Im Schmelztiegel Lerngruppe und in den darin ablaufenden Prozessen wächst die Bildung der beteiligten Menschen – deren Kompetenzen und deren Qualifikationen.

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